FAE Stories - SÜDSUDAN

Humanitäre Minenräumung im Südsudan

Ein PT-300 D:MINE im Einsatz beim Bereinigen des Bodens von nicht detonierten Kampfmitteln

Im Südsudan hat der jahrzehntelange Bürgerkrieg für die Unabhängigkeit des Landes eine riesige Menge von Minen hinterlassen, sowohl Antipersonen- als auch Panzerabwehrminen, sowie explosive Kampfmittelrückstände (UXO) wie die Submunition von Streubomben, Mörsern und Granaten. Diese nicht detonierten Kampfmittel sind häufig in der Vegetation oder im Boden versteckt und stellen nun eine große Gefährdung für die örtliche Bevölkerung dar, die durch die verheerenden Folgen des Krieges bereits hart getroffen wurde. Um das Gelände zur Nutzung für die Landwirtschaft und die Besiedelung sicher zu machen, müssen die Minen und explosiven Kampfmittel beseitigt werden. Diese Aufgabe wird häufig durch Nichtregierungsorganisationen (NGOs) übernommen.

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Eine von diesen ist die britische Mines Advisory Group (MAG), die wir in dieser Geschichte vorstellen. Die MAG arbeitet seit 2004 im Sudan an der Bereinigung des Landes von Minen und UXO. Sie ist die größte NGO, die humanitäre Minenräumarbeiten im Südsudan durchführt, und Kunde von FAE. Hierzu hat sie ein ferngesteuertes Raupenfahrzeug (PT-300) und einen speziellen Mulcher erworben, die jetzt zur schnellen und effizienten Bereinigung des Geländes von Minen unterschiedlicher Art eingesetzt werden.

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2016, als die MAG das PT-300 erwarb, begann sie unverzüglich mit der Arbeit in dem als „Central Equatoria“ bezeichneten Gebiet.
Später wurde das PT-300 auch in „Eastern Equatoria“ eingesetzt. Seit 2017 hat die MAG weitere FAE Fräsen (eine 200/U-225 und einige UML/SSL) und einen Mulcher zur Unterstützung ihrer Minenräumtätigkeit erworben. Dabei wird die Vegetation entfernt, um die Beseitigung versteckter explosiver Kampfmittel (EO) zu erleichtern. Da an das PT-300 verschiedene Arten von Forstfräsen angebaut werden können, konnte die MAG die Maschine sowohl bei der Räumung von UXO als auch bei Antipersonenminen einsetzen. Sowohl die Mulcher als auch die Fräsen von FAE können hohes Gras, Buschwerk und sogar kleine Bäume bis 4 bzw. 5 Meter Höhe entfernen – auch wenn die MAG versucht, diese Eingriffe auf ein Minimum zu beschränken, um die Umwelt zu schonen. Nachdem die Vegetation entfernt wurde, kann das mit Metalldetektor bewehrte Personal die nicht detonierten Kampfmittel unter der Erde aufspüren. Die Fräse kann auch direkt dazu benutzt werden, die Minen detonieren zu lassen oder sie zu zerkleinern.

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Sean Wetherill, Technical Operations Manager der MAG, erklärt die verschiedenen mit FAE Maschinen erledigten Einsätze:
Im Südsudan haben wir hauptsächlich das PT-300 benutzt, um uns beim Beseitigen von Submunition zu helfen, d. h. kleinen Bomben, die durch Streubomben verteilt wurden. Diese Submunition ist häufig fehlerhaft und bleibt nach dem Abwurf jahrzehntelang gefährlich. Wir haben das ferngesteuerte PT-300 eingesetzt, um das Gelände so vorzubereiten, dass wir einen Minenräumtrupp schicken konnten, der den Boden dann von diesen Kampfmitteln befreite. Da die Maschine aus der Ferne gelenkt wird, kann der Bediener (geschützt durch spezielle persönliche Schutzausrüstung bzw. PSA) der Gefahr relativ fern bleiben und die Vorgänge klar und sicher verfolgen. Die Maschine und ihr diverses Zubehör können auch für die Räumung von Minenfeldern eingesetzt werden.“

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Laut Wetherill hat „das PT-300 bewiesen, eine zuverlässige und robuste Maschine zu sein, die auch extrem schwierigen Arbeitsbedingungen standhalten kann. Sie hat ihre Einsatztauglichkeit bewiesen und ermöglicht uns, mehr Gelände zu bereinigen, und zwar bei geringeren Kosten als bei der manuellen Entfernung der Vegetation. Damit hat sie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für unsere Spender, insbesondere die britische Regierung, die uns die finanziellen Mittel für die Maschine bereitgestellt hat.“

Weitere Informationen: maginternational.org

Weitere Informationen: PT-300

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